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Kritische Auseinandersetzung mit der letzten Saison, Lagebericht und Zukunftsperspektiven

Kritische Auseinandersetzung mit der letzten Saison, Lagebericht und Zukunftsperspektiven

Nach dem letzten Shell Eco-marathon war es in unserer öffentlichen Präsenz lange ruhig um uns. Mit diesem Bericht melden wir uns nun zurück und geben einen Einblick über die vergangene und aktuelle Teamarbeit.

Da wir mit „Larus“ im Jahr 2018 kurz nach der Fertigstellung ein Ergebnis von 627 km erreichen konnten, waren wir zuversichtlich, mit einem weiteren Jahr Arbeit beim Shell Eco-marathon 2019 ein noch besseres Resultat zu erzielen. Wir konnten Gewicht reduzieren, Prüfstandsmessungen durchführen, Probefahrten im Hof machen – es deutete also alles darauf hin, dass der Marathon ein voller Erfolg werden sollte.

Tatsächlich konnten wir auch zwei gültige Wertungsläufe erzielen. Die Ergebnisse lagen allerdings deutlich hinter unseren Erwartungen zurück. Aufgrund von Problemen auf der Strecke und Behinderungen durch andere Fahrzeuge wurde uns ein weiterer Wertungslauf gewährt. Dieser lief bis kurz vor dem Ende reibungslos. Dann allerdings kam es zu einem Unfall, bei dem ein Reifen geplatzt ist und sich unser Fahrzeug überschlug. Trotz des Unglücks haben die sicherheitsrelevanten Systeme unsere Fahrerin im Rahmen der Möglichkeiten schützen können, sodass massive Verletzungen verhindert werden konnten.

Dieser Unfall hat uns alle sehr bewegt. Er zeigt, wie schnell und unvorhergesehen ein Unglück geschehen kann und Hoffnungen, Ziele und Wünsche durcheinanderbringt und wieder auf das Wesentliche reduziert. Der Shell Eco-marathon ist ein Wettbewerb und wie alle Teams streben auch wir nach immer größeren Reichweiten unseres Fahrzeuges, aber in solchen Momenten zählt nur noch das Wohl unserer Fahrerin und der Zusammenhalt des Teams.

An dieser Stelle möchten wir unserer Fahrerin Nadine großen Respekt und Dankbarkeit ausdrücken! Sie hat sich dem Rennen sowohl 2018 als auch 2019 mit all seinen Strapazen  – wie beispielsweise der großen Hitze auf der Strecke und den Belastungen der Rennsituation – gestellt und mit Ruhe, Konzentration und Entschlossenheit für bestmögliche Wertungsläufe gekämpft. Mit dem Unfall und ihren Verletzungen ist sie bemerkenswert tapfer, reflektiert und professionell umgegangen, sodass sie uns auch weiterhin als Fahrerin zur Verfügung steht. Wir sagen herzlich: Danke!

Für uns alle begann nach der Heimreise also eine Zeit der Aufarbeitung – sowohl des Unfalls als auch des unerwartet niedrigen Ergebnisses. Bisher wurden erste Reparaturen am Fahrzeug durchgeführt und durch Prüfstandsfahrten versucht, potentielle Fehler, die das Ergebnis des letzten Rennens verursacht haben können, zu finden. Pläne für eine neue Hülle sollen der Fahrerin mehr Platz und bessere Sicht bieten. Durch die Verlegung der Lenkung nach unten wird ebenfalls bessere Sicht geschaffen sowie die Sicherheit in der Fahrerkabine erhöht.

Auch an unserer Arbeit geht die weltweite Corona-Krise  nicht vorbei. So ist die gemeinsame Arbeit in unserer Werkstatt auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Noch dazu ist der Shell Eco-marathon für dieses Jahr abgesagt worden. Die offizielle Erklärung zu dieser Entscheidung von Shell findet sich hier.

Wir sind mit guten Zielen und Vorsätzen in die neue Saison gestartet und wollten nach dem letzten Shell Eco-marathon unser volles Potential ausschöpfen. Daher bedauern wir es natürlich, dass der Marathon ausfällt, versuchen es aber gleichzeitig als Chance zu sehen. Unsere wöchentlichen Teambesprechungen finden jetzt virtuell statt. Dies bietet Zeit für ausgedehnte Recherchearbeit und gründliche Planung für die nächste Saison. Mit einem weiteren Jahr Vorbereitungszeit können wir größere Änderungen am Fahrzeug vornehmen, tiefgehende Fehleranalysen durchführen und mit ausreichend Probe- und Prüfstandsfahrten die Weichen für ein besseres Endergebnis stellen.

Wir wollen die Chance nutzen und 2021  in bester Verfassung zum Shell Eco-marathon antreten.

Team

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